Modelle für die Routinediagnostik
Vor die digitale Diagnostik ist im Labor der Scan-Prozess geschaltet: Nach dem Präparieren der Gewebeproben werden die Objektträger in Scannern digitalisiert, bevor sie digital befundet werden. Aber welcher Scanner ist der beste? Welcher für die Routinediagnostik am geeignetesten? PD Dr. Martin Weihrauch, Hämatoonkologe und CEO von Smart In Media, hat für den Bereich Hämatologie einige Modelle verglichen:
Der Wunsch, Blut- und Knochenmarkausstriche digital zu mikroskopieren, war vor fast zehn Jahren die Initialzündung dafür, mich intensiv mit der digitalen Mikroskopie zu beschäftigen. So wurde die von mir als Hämatoonkologe gegründete Firma Smart In Media zum Spezialisten für dieses Gebiet. Inzwischen sind wir mit unseren PathoZoom®-Produkten Marktführer im Bereich Digitale Pathologie.
Jedoch sind die digitalen Lösungen noch nicht flächendeckend in der Routine-Diagnostik von uns Hämatologen vorhanden. Das liegt vor allem daran, dass schnelle Scanner für die Routinediagnostik in der Hämatologie fehlen. Während sich unsere Kollegen aus der Pathologie längst über sehr gute und schnelle Geräte mit einer Auflösung von 40x und Scanzeiten von ca. 1 Minute pro Präparat Diagnostik freuen können, warten wir Hämatologen weiterhin geduldig.
Auch wenn der geübte Pathologe jetzt vermutlich seine Augen über die Ansprüche der Hämatologen rollen wird: Ja, wir möchten einen Scan, der unsere Zytomorphologie digital erscheinen lässt, als sähen wir die Präparate mit einem Öl-Immersionsobjektiv in 60x, 80x bzw. 100x.
Manuelles Scannen am Mikroskop in fantastischer Qualität
Technisch ist das schon heute möglich, z. B. mit PathoZoom® Scan. Diese von uns entwickelte Lösung – eine Mikroskopkamera plus innovativer Software – ermöglicht manuelles Scannen am Mikroskop in fantastischer Qualität. Die ist ebenso bei der Nutzung des Olympus-Scanners VS120 gegeben. Beide Optionen haben jedoch leider die Limitation, dass ein Einscannen von täglich Dutzenden Objektträgern ein ewig dauerndes Unterfangen wäre. Der Olympus VS120 braucht für einen Scan von ca. 1×2 cm ca. 30 Minuten und länger. Ein ganzer Objektträger würde ggf. Stunden brauchen.
Zur Illustration, wie schön so ein Scan mit PathoZoom® Scan oder mit dem Olympus VS120 aussehen kann, habe ich hier zytomorphologische Präparate zum Mikroskopieren eingebunden: zwei Scans mit PathoZoom® Scan an einem Zeiss Mikroskop.
Bzgl. des manuellen Scannens mit PathoZoom® Scan ist wichtig zu erwähnen: Zum Scannen reicht ein 40x Öl mit hoher Apertur, weil die PathoZoom®-Mikroskopkamera eine höhere Auflösung als die Retina des Menschen hat; daher erzielt man fast das gleiche Ergebnis als würde man am 100x Öl befunden.