Digitale Pathologie:
der richtige Monitor

Noch existieren in der Pathologie keine Vorschriften fĂŒr die Verwendung von Computer-Bildschirmen. Es gibt jedoch Erfahrungen und Empfehlungen, die Pathologen dabei helfen, PrĂ€parate auf dem Monitor optimal darzustellen.

Dieser Leitfaden gibt Ihnen einen Überblick ĂŒber die entscheidenden Aspekte von der BildqualitĂ€t bis zur technischen LeistungsfĂ€higkeit. Alle Informationen beruhen auf unseren ausfĂŒhrlichen Dialogen mit Experten und Anwendern aus der Pathologie sowie auf dem vom Berufsverband Deutscher Pathologen herausgegebenen „Leitfaden Digitale Pathologie“.

Am Ende erhalten Sie eine klare Orientierungshilfe. Laden Sie sich den Monitor-Guide hier als PDF herunter:

Q&A Monitore fĂŒr Digitale Pathologie

Je höher die Bildschirmauflösung, desto weniger pixelig erscheinen die Bilder – und desto prĂ€ziser sind die Konturen und klarer der Inhalt. Soll ein – zum Beispiel ein von einem Whole-Slide-Image-Scanner – digitalisiertes PrĂ€parat diagnostiziert werden, ist eine hohe Auflösung unerlĂ€sslich. Sie sichert ein Optimum an Details und Informationen fĂŒr eine prĂ€zise Diagnose.

Bei der Wahl der BildschirmgrĂ¶ĂŸe sind der physische Arbeitsbereich und das Sichtfeld des Benutzers die wichtigsten Faktoren. FĂŒr die Nutzung im digitalen Pathologie-Workflow sollte der Monitor so gewĂ€hlt werden, dass er dem natĂŒrliche Sichtfeld des Benutzers entspricht.

Daher werden folgende BildschirmgrĂ¶ĂŸen und Auflösungen empfohlen:

  • 27-Zoll-Monitor: Auflösung mind. 4 MP (2560×1600)
  • 30-Zoll-Monitor: 6 MP (3280×2048)
  • 32-Zoll-Monitor: 8 MP (3840×2160)

Die Luminanz/Helligkeit eines Bildschirms wird in Candela pro Quadratmeter (cd/m2) angegeben. Eine Candela entspricht etwa der LichtstÀrke einer Kerze. Der Bundesverband Deutscher Pathologen empfiehlt eine Helligkeit von mindestens 300 cd/m2, um ein Àhnliches Ergebnis wie am Mikroskop zu erreichen.

Der Kontrast eines Monitors bezieht sich auf das VerhĂ€ltnis zwischen den tiefsten Schwarztönen und den hellsten Weißtönen. Ein statisches KontrastverhĂ€ltnis von 1000:1 bedeutet einen tausendfachen Helligkeitsunterschied zwischen einem rein weißen und einem rein schwarzen Bild.

FĂŒr die Diagnostik in der Pathologie wird ein MindestkontrastverhĂ€ltnis von 1000:1 (statisch) empfohlen, um eine optimale Unterscheidung zwischen dunklen und hellen Bildbereichen zu gewĂ€hrleisten.

Die BildhomogenitĂ€t bezieht sich auf die Konsistenz von Helligkeit und Farbe ĂŒber den gesamten Monitor. Um eine gleichmĂ€ĂŸige Darstellung des PrĂ€parates auf dem Monitor zu gewĂ€hrleisten, mĂŒssen unbedingt unregelmĂ€ĂŸige Leuchtdichten ausgeglichen werden. Ziel ist es, dass der ObjekttrĂ€ger – unabhĂ€ngig von seiner Position auf dem Bildschirm – stets gleich ausgeleuchtet ist.

Schwankungen in Helligkeit und Farbe können mit der DUE-Funktion (Digital Uniformity Equalizer) ausgeglichen werden.

Die Bildwiederholfrequenz eines Monitors gibt die HĂ€ufigkeit an, mit der ein neues Bild pro Sekunde gerendert wird, gemessen in Hertz (Hz). Eine hohe Bildwiederholrate ermöglicht flĂŒssiges Navigieren im ObjekttrĂ€ger sowie das VergrĂ¶ĂŸern und Verkleinern.

Der Hersteller EIZO beispielsweise verwendet fĂŒr medizinische Monitore eine Bildwiederholfrequenz von 60 Hz. In den „Leitlinien Digitale Pathologie“ des Bundesverbandes Deutscher Pathologen wird derzeit keine Empfehlung fĂŒr die Hertz-Frequenz ausgesprochen.

Da es in der Pathologie keine Standards fĂŒr die Farbwiedergabe gibt, sind zumindest konstante QualitĂ€tsbeurteilungen wichtig. Farbstandards wie sRGB können bei der Kalibrierung als Orientierung dienen.

Die wichtigsten FarbrĂ€ume fĂŒr die Bilderfassung und -wiedergabe sind sRGB, Adobe RGB, BT.2020 sowie DCI P3. Die meisten Monitore, Drucker oder auch Digitalkameras sind so konfiguriert, dass sie den sRGB-Farbraum so genau wie möglich wiedergeben.

Die Farbwiedergabe unterscheidet sich, wenn zwei GerÀte (z. B. ein WSI-Scanner und ein Monitor) unterschiedliche FarbrÀume verwenden.

Die Helligkeit eines Monitors nimmt mit der Zeit ab. Nur regelmĂ€ĂŸige QualitĂ€tskontrollen und Kalibrierungen garantieren die gleichbleibende PrĂ€zision der Anzeige und eine gleichmĂ€ĂŸige Bildwiedergabe ĂŒber die gesamte Lebensdauer. DarĂŒber hinaus garantiert die Verwendung kalibrierbarer medizinischer Monitore die Einhaltung kĂŒnftiger Normen.

Die Software-Kalibrierung erfordert Anpassungen in der Grafikkarte des Monitors. Folglich muss der Monitor mit demselben Computer gekoppelt bleiben, um die Einstellungen beizubehalten.

Bei der Hardware-Kalibrierung werden Parameter wie Helligkeit, Weißpunkt und Gammawerte im Monitor selbst angepasst. Alle Änderungen werden direkt in der Lookup-Tabelle (LUT) des Monitors kodiert, um eine genaue Kalibrierung zu gewĂ€hrleisten.

Die Hardware-Kalibrierung bietet im Vergleich zur Software-Kalibrierung eine höhere PrÀzision.

Gerne begleiten wir Sie persönlich bei der Auswahl von Monitoren und weiteren Systemen fĂŒr Ihren digitalen Diagnostik-Workflow. Verbessern Sie Ihren Einblick – Pixel fĂŒr Pixel. Wir freuen uns auf Sie unter Tel.  +49 221 999943-00 oder ĂŒber ihre Nachricht hier.